PRESS TEXT
Wir freuen uns, die erste Einzelausstellung des ungarischen Malers Ákos Ezer (geb. 1989 in Pécs, Ungarn) bei
Tanja Pol Galerie ankündigen zu können, welche zugleich seine erste Galerieausstellung ist. Die Malerei von Ákos Ezer ist unheimlich.
Wer sind all diese Männer, die durch den Wald purzeln, vom Zaun fallen und absurde Dinge tun? Folgt man den Titeln sind es Philosophen, Bassgittaristen und Kartografen, Imker und Geiseln, die zum Beispiel Pilze oder Holz sammeln, trinken und fallen, und zwar in klaustrophobischen und teilweise alptraumhaften Szenarios, aber ganz oft auch nur „im Wald“. Es scheint, es sind Jedermänner, Everybodies.
Die Protagonisten bei Ezer sind möglicherweise wir alle, wie wir durch unser Leben stolpern. Und vielleicht auch im Besonderen Alter Egos des Künstlers, der naturgemäß sucht, fällt, stolpert und manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht.
Ezers Kompositionen sind dicht, der Bildraum voll bis überfüllt, und er geht großzügig mit der Farbe als Materialität um. Er kombiniert fast illusionistisch gemalte Details mit wilden Pinselstrichen und fast plump wirkenden Farbverläufen. Letztere erinnern aber auch an Andreas Schulze, den Meister der zur Eleganz verfeinerten "groben" Farbverläufe. Eine leiser Wind der Figuration des "Sozialismus" weht hier noch, vielleicht ein Neo-Rauch-Gefühl, gebrochen durch eine ganz eigene Farbwelt, grell und hart, wie die erzählten Stories ein bisschen böse. Ezers Bilder sind mutig, er meint es ernst, und hat dabei Humor.
Ákos Ezer ist 1989 in Pécs ("Fünfkirchen"), Ungarn geboren und lebt und
arbeitet in Budapest und München. 2014 machte er Diplom an der
Ungarischen Akademie der Bildenden Künste (MKE) in Budapest.